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Von JÖRG JANKOWSKY

Petershagen/Eggersdorf / 4. Juni 2021 – (jj).

Gerd Lehmann, Ehrenpräsident der Fußballer des Sportvereins (SV) Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf, feiert heute seinen 80. Geburtstag. „Geplant war eigentlich eine Party in unserem Hotel-Restaurant Blaufuchs in Petershagen“, so der Jubilar. „Doch diese Zeiten lassen dies leider noch nicht zu, deshalb fahr ich mit meiner Frau Heidemarie auf die Insel Sylt.“ Wenn also auch nicht persönlich an diesem Tag, die Gratulanten-Schar wird trotzdem sicher sehr groß sein. Die Wünsche von Gerd Lehmann hingegen sind eher klein. Über ein baldiges Wiedersehen mit seinen rund 350 kleinen und großen blau-weißen Doppeldorf-Kickern auf dem Waldsportplatz würde er sich am meisten freuen. „Das wäre ein tolles Geschenk“. Auch er hat den Fußball-Alltag während der Corona-Pandemie schmerzlich vermisst.

Ein Macher für Blau-Weiß

Gefühlte 80 Jahre ist Gerd Lehmann auch mit dem Sport in Märkisch-Oderland verbunden. Früher selbst als aktiver Fußballer, später als Sponsor und ehrenamtlicher Funktionär bei seinem Lieblingsverein. Ein absoluter Glücksfall für Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf. Rund 15 Jahre saß Lehmann als Abteilungsleiter Fußball am Vorstandstisch. 2005 übernahm er den Präsidenten-Job der Blau-Weißen von Gernot Ewert, übergab ihn Ende 2019 weiter an Peter Drews. Und wer Lehmann kennt, weiß, dass nur Zuhören und ein wenig Repräsentieren nicht sein Ding sind. Er ist ein Macher.

Auf seiner Agenda finden sich zahlreiche Projekte. Unter seiner Regie wurde aus der Abteilung Fußball ein rechtsgeschäftlich selbstständig agierender Zweigverein, hat sich das Ambiente des Waldsportplatzes in Petershagen immer mehr zu einem idyllischen Kleinod und blau-weißem Farbtupfer gemausert.

Es entstand das Casino Blau-Weiß, für viele Kicker inzwischen der blau-weiße Heimathafen. Auch gäbe es wohl keinen Bolzplatz ‚Moritz‘ ohne Gerd Lehmann, keine Wasserleitung um den halben Platz und wahrscheinlich auch keine Fangnetzanlagen am Kunstrasen. Dass es heute eine große blau-weiße Fußball-Familie, auch an Förderern und Sponsoren gibt, ist ebenso sein Verdienst. „Natürlich hast du nicht alles selbst gemacht, aber oft genug hast du mit Spaten, Rohrzange oder manch anderem Werkzeug auf dem Sportplatz gestanden und selbst Hand angelegt“, erinnert sich Steffen Schulz, Freund und Vorstandsmitglied.

Ein Traum wurde wahr

In den tagaktuellen Sport wollte und hat sich Gerd Lehmann nie eingemischt. Aber natürlich hat er schon gesehen, wer Fußball spielen kann und wer nicht. Er wusste auch genau, ob ein Trainer passt oder nicht. Dabei haben ihn der Nachwuchs, die Zweite und die Frauen immer ebenso begeistert wie die I. Mannschaft. Und letztlich wurde aus seinem großen Traum, einmal mit Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf im Fußball-Oberhaus des Landes Brandenburg zu spielen, Wirklichkeit. Der Aufstieg 2018 in die Brandenburgliga wird somit auch immer mit dem Namen Gerd Lehmann verbunden bleiben.

„Mit deinem unbändigem Willen etwas voran zu bringen, hast du den Fußballsport im Doppeldorf radikal verändert und auf eine neue Qualitätsstufe gehoben“, betonte Schulz bei seiner damaligen Abschieds-Laudatio. Mit stehenden Ovationen dankten die Vereins-Mitglieder Gerd Lehmann für seine außergewöhnlich erfolgreiche Arbeit und sein vielfältiges Engagement und ernannten ihn am Ende seiner Amtszeit zum 1. Ehren-Präsidenten des Fußball-Vereins von Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf.

„Wir alle zusammen haben in meiner Zeit als Vorsitzender Großartiges vollbracht und sind wirklich eine tolle große blau-weiße Familie“, sagte Lehmann 2019 beim emotionalen Abschied, der bis heute seinem Verein weiterhin die Treue hält.

Harter Kern und lockere Sprüche

„Als unser Ehrenpräsident kannst Du den heutigen Tag besonders genießen, da trotz der misslichen Corona-Umstände der Fußballverein Blau-Weiß gut aufgestellt ist“, gratuliert der aktuelle Vorsitzende Peter Drews. „Unsere Mannschaften trainieren bereits wieder fleißig und ich bin mir sicher, dass wir in der kommenden Saison sportlich gut aufgestellt sind und Du Dich über die fußballerischen Leistungen aller Mannschaften erfreuen kannst“, so Drews.

„Allerdings, mein lieber Gerd, mache ich mir Sorgen, dass dir der Whisky nicht mehr so schmeckt wie früher. Vielleicht solltest du beruflich etwas kürzer treten.“ „Wenn Corona vorbei ist und wir uns wieder auf unserem ‚Waldi‘ zu Heimspielen treffen, dann trinken wir auch endlich mal einen Wodka zusammen. Versprochen!“, erhebt auch der Trainer der I. Mannschaft, Roman Sedlak, für Lehmann das Glas. „Es ist unbestritten, dass Gerd am sportlichen Erfolg unserer Blau-Weißen einen ganz großen Anteil hat“, weiß Sedlak, der ihm persönlich sehr viel zu verdanken hat, vor allem die Position des Cheftrainers.

„Du warst seit unserem Kennenlernen immer ein Präsident, der wusste was er will und stets sagte was er denkt. Ich habe sehr viel von dir gelernt, auch im Umgang mit Menschen“, so Sedlak. „Einerseits warst du der harte Kern, auf der anderen Seite strahlte deine gewisse Lockerheit, passende Sprüche an den Mann oder die Frau zu bringen. Legendär waren auch immer deine authentischen Reden im Casino oder zu unseren Weihnachtsfeiern. Einfach aus dem Bauch und deinem Herzen heraus, die uns auch heute noch oft schmunzeln lassen.“ Egal also ob Whisky, Wodka oder vielleicht sogar Sylter Quellwasser.

Alle Gratulanten wünschen Gerd Lehmann zum 80. vor allem viel Gesundheit, denn seine Blau-Weißen haben noch viel mit ihm vor. In fünf Jahren wird der Verein 100. Ein weiterer großer runder Geburtstag winkt also…